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Chronik – Tennisverein Altenseelbach

Chronik

Der Ursprung und Geschichte des TVA

Der Tennisboom in den 80er Jahren machte auch vor Altenseelbach nicht halt. Da die tennisbegeisterten Altenseelbacher den in die Mode gekommen Sport nicht in Ortsnähe ausüben konnten und bei den Vereinen in der Gemeinde ein Aufnahmestopp bestand oder sehr hohe Aufnahmegebühren von neuen Mitglieder verlangt wurden, reifte der Wunsch nach einem eigenen Tennisverein.

Gerd Weber, Kurt Giebeler, Abi Lotz und Frank Weber fuhren regelmäßig nach Daaden, um dort ihren Sport ausüben zu können. Zumeist konnte man den Freuden des weißen Sports daher oft nur im Urlaub nachgehen. So auch Lieselotte und Rudi Böhmer, die ihre Begeisterung aus Italien mitgebracht und auf andere Altenseelbacher übertragen haben. Selbst Teerplätze oder einfache Turnhallen mussten für die Durchführung von zum Teil beinhart durchgeführten Wettkämpfen herhalten.

Auf der Alm, einer der damals noch vorhandenen Gaststätten im Ort, wurde bei Siegerländer Bierspezialitäten der Wunsch nach einer eigenen Spielstätte von Walter Engelhardt, Gerd Weber, Abi Lotz, Marianne und Gerhard Reinschmidt weiterentwickelt.

Dies war der Auslöser, dass sich am letzten Freitag im November 1982 etwa 25 Personen in der Gaststätte Gaumann einfanden, um sich darüber zu unterhalten, wie die Gründung eines Tennisvereins realisiert werden kann.

Es wurden an diesem Novembertag bereits viele Dinge durchdacht und überlegt, die aber noch zu keinem abschließenden Ergebnis geführt haben. Am Ende des Treffens erklärte sich aber W. Peter Reinert bereit, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen,die Erfüllung aller notwendigen Formalitäten vorzubereiten und damit die Vereinsgründung auf den Weg zu bringen. Die nächste Zusammenkunft sollte bereits eine Woche später erfolgen, wurde aber dann doch auf Mitte Dezember vertagt.

Noch vor Weihnachten 1982 wurden in dieser Sitzung die schließlich die Weichen für die Gründung eines Tennisvereins in Altenseelbach gestellt und die Gründungsversammlung für Januar 1983 terminiert, die daraufhin am 7. Januar 1983 in der Gaststätte Gaumann zu Altenseelbach abgehalten wurde.

Der erste Vorstand setzte sich aus folgenden Personen zusammen :

  • 1. Vorsitzender W. Peter Reinert
  • 2. Vorsitzender Dietrich ter Jung
  • Geschäftsführer Siglinde Krainer
  • Kassierer Gerhard Reinschmidt
  • 1. Sportwart Kurt Alfred Lotz
  • 2. Sportwart Kurt Giebeler
  • Jugendwart Ronald Stern
  • Beisitzer Eberhard Lotz u. Reinhold Gräb

Ein Verein ohne Plätze, es gab noch viel zu tun!

Durch Anmietung von Hallen- und Freiplätzen in Wilnsdorf und Alsdorf wurde der Spielbetrieb des jungen Vereins aufgenommen.

Damals wie heute ist es fester Bestandteil der Vereinskultur, die Geselligkeit und den Gemeinsinn zu fördern und zu pflegen. So organisierten die „Unruhepole“ des Tennisvereins Spiele in Wahlbach, Wanderungen, Waldfeste auf der Steinchen Schläfe sowie Fußballturniere.

Friedhelm Franz, damals der Leiter des Bauamtes der Gemeinde, war eine wichtige Unterstützung bei den weiteren Planungen. Er begleitete auch den Vorstand am 7. Juli 1983 zum Regierungspräsidenten nach Arnsberg. Er unterstützte den Vorstand bei der weiteren Planung der ersten Spielstätte.

Am 12.09.1984 wurde vom Kreis Siegen – Wittgenstein die Baugenehmigung für die ersten beiden Tennisplätze erteilt.

In Erwartung der öffentlichen Zuschüsse wurde der Finanzplan aufgestellt und mit den weiteren Arbeiten zur Errichtung der Plätze begonnen. Die Firma Diehl begann mit den Erdarbeiten am 01.10.1984. Ende 1984 erhielt der TV Altenseelbach dann die Zusage für öffentliche Zuschüsse.

Die Kosten für die ersten beiden Plätze wurden mit 89.000 DM veranschlagt. Für das Darlehen mussten monatlich 275 DM an die Volksbank zurückgezahlt werden.

Der Anfang war gemacht. Aber jeder kann sich vorstellen, dass all dies bei der zu erbringenden Eigenleistung, den unterschiedlichen Meinungen und Vorstellungen nicht immer einfach war. So sorgten doch in den Sitzungen so einige Hitzköpfe für einen heftigen Schlagabtausch, der sicherlich auch schon mal unter die Gürtellinie ging.

Zum Beispiel auch bei folgenden Themen:

Festlegung der Aufnahmegebühren und Arbeitspflichtstunden:

  • Aufnahmegebühr für:
    • Familien 600,– DM
    • Kinder 100,– DM
    • Erwachsene 350,– DM

Für das Jahr 1985 wurden 25 Arbeitspflichtstunden festgelegt. Bei Nichterbringung dieser Stunden wurden

  • Erwachsenen 15 DM und
  • Abzubildenden 5 DM berechnet.

Der Spielbetrieb auf der eigenen Anlage konnte am 25.05.1985 aufgenommen werden. Zum Spielbetrieb des Tennisverbandes wurden jedoch noch keine Mannschaften gemeldet.

Die offizielle Platzeinweihung erfolgte am 17.05.1986, wegen der großen Nachfrage war Platz 3 bereits in Vorbereitung.

Unvergessen bleibt der Hüttendienst ! ! !

Zum erfolgreichen Vereinsleben gehört natürlich auch ein Treffpunkt der Geselligkeit. So wurde am Bachufer unterhalb des ersten Tennisplatzes eine kleine Holzhütte errichtet. Fortan wurde dort regelmäßig ein Hüttendienst zu leiblichen Verköstigung der Mitglieder eingerichtet.

Mit welchen Umständen die geselligen Stunden verbunden waren, ist heute undenkbar. Die unvergesslichen Erlebnisse möchte aber wohl keiner wirklich missen.

Klein, urig und gemütlich war es. Feucht fröhlich hat man bis in die Nacht ausgeharrt, auch in der Woche, obwohl man am nächsten Morgen wieder früh raus musste.

Licht und Heizung wurden mit Gas betrieben.

Aus Platzgründen war das Getränkelager bei der Familie Böhmer in der Lützelbach im Keller untergebracht. So mussten die Vorräte in der Hütte täglich ergänzt werden. Dies musste bei Wind und Wetter, auch im Winter wenn alles zugeschneit war, vom jeweiligen Hüttendienst erledigt werden.

Nach wie vor ist der Hüttendienst (heute Thekendienst) „das Herzstück“ des Vereins.

Für die Saison 1986 wurden erstmals eine Herren-, Damen- und Seniorenmannschaft zum Spielbetrieb des Verbandes gemeldet.

Für die Senioren spielten:

v.l.: Paul Robert (Robbi) Ebener, Rainer Capito, Ahmed Abdel Ghani, Artur Reinschmidt, Gerhard Reinschmidt, Rudi Böhmer


Die Seniorinnen:

v.l.: Marianne Reinschmidt, Gretel Weber, Marlene Lotz, Siglinde Rath, Lieselotte Böhmer, Ute Ghani

Bis heute sind die Aktiven der ersten Stunde mit dem Verein eng verbunden und zum Teil auch noch sehr aktiv. Ob auf dem Platz, bei diversen Ausflügen oder halt beim „Schocken“ an der Theke.

Nach einem schweißtreibenden Match sehnte man sich nach einer Dusche, die es auf der Anlage leider noch nicht gab. In dieser Zeit musste man auf die sanitären Anlagen des Freibades zurückgreifen. Gastspieler wurden teils auch von Böhmers und Reinschmidts zur Körperpflege mit nach Hause genommen.

Die ersten Vereinsmeisterschaften

Am 10. August 1985 wurden die ersten Endspiele der Vereinsmeisterschaft ausgetragen. Trotz mehrfacher Unterbrechungen am Nachmittag wegen Regens, konnten die Spiele fair und harmonisch abgewickelt werden.

Die ersten Vereinsmeister und Plazierungen:

  • Damen-Einzel
    • 1. Lieselotte Böhmer
    • 2. Meike Engelhardt
    • 3. Marlene Lotz
  • Herren-Einzel
    • 1. Lutz Göldner
    • 2. Frank Weber
    • 3. Kurt Giebeler
  • Senioren-Einzel
    • 1. Gerd Weber
    • 2. Paul-Robert Ebener
    • 3. Dieter Hoffmann
Paul Robert (Robbi) Ebener bei der Siegerehrung
  • Damen-Doppel
    • 1. Meike Engelhardt / Jutta Weber
    • 2. Marianne Reinschmidt / Marlene Lotz
    •  3. Lieselotte Böhmer / Gretel Weber
  • Herren-Doppel
    • 1. Andreas Reinschmidt / Ronald Stern
    • 2. Kurt Giebeler / Kurt Alfred Lotz
    • 3. Lutz Göldner / Frank Weber
  • Kinder – Jugend bis 14 Jahre
    • 1. Mario Giebeler
    • 2. Mike Lotz
    • 3. Torsten Engel
    • 4. Ole Hoffmann
    • 5. Magnus Gräb

Der erste Vorsitzende W. Peter Reinert überreichte an die Jugendlichen Pokale, während die Erwachsenen mit Wanderpokal und Medaillen ausgezeichnet wurden. Zum Abschluss wurden die ersten Vereinsmeister natürlich gebührend gefeiert.

Vereinsmeister des TVA in den Gründerjahren
Andreas, Marianne und Gerhard Reinschmidt
v.l.: Robbi Ebener, Rudi Böhmer, Gerhard Reinschmidt
v.l.: Mario Giebeler, Frank Weber, Andreas Reinschmidt, Ronald Stern, W. Peter Reinert
v.l. die drei va dr Hoarl: Kurt (Hirte Kurti) Giebeler, Frank (Roscoe) Weber, Kurt Alfred (Abbi) Lotz

Nach dieser erfolgreichen Saison gab es den:

Tennistreff in der Hütte.

Ab dem 2. Januar 1987 war die Vereinshütte freitags, alle 14 Tage, ab 19.00 Uhr, sowie an dem anschließenden Sonntag von 10.00 bis überwiegend 12.30 Uhr geöffnet. Zur Kühlung nutzte man den vorbeifließenden Seelbach. Gekocht wurde jeden Abend auf einem 2 Plattenherd, damit die Grundlage auch stimmte. Leichter Bieranzug und Taschenlampe usw. waren Pflicht, damit man nach einem feuchten Abend auch unbeschadet wieder zu Hause ankam. Telefon gab es nicht und Handy war noch ein Fremdwort, ein Taxi konnte also nicht gerufen werden.

Die Tage wurden wieder länger, so dass man auch die weiteren Planungen in Angriff nehmen konnte. Alleine für die Stromversorgung mussten weitere runde 10.000 DM investiert werden. Umso dankbarer war man, dass Gisbert Heinz dem Verein eine 140 qm große Wiese für 1 DM dem Verein überlies. So konnte der Bau des 3. Platzes endlich verwirklicht werden.

Dem Vorstand und den Mitgliedern war klar, dass auf lange Sicht zu einer gepflegten und zeitgemäßen Tennisanlage auch ein entsprechendes Tennisheim mit sanitären Einrichtungen gehört. Die treibende Kraft beim Bau war Kurt Alfred Lotz. Die erste Zeichnung wurde am 20.11.1989 erstellt und die Baugenehmigung am 23.10.1991 erteilt. Die Bauarbeiten wurden im November 1991 zügig begonnen.

Die Firma Diehl hatte ausgeschachtet, mit tatkräftiger Unterstützung der vielen Helfer war Achmed Gahni verantwortlich für die ordnungsgemäße Errichtung der Fundamente und der Bodenplatte. Das Gebäude und die Abwasserleitung durch die gesamte „Badeanstalt“ wurden in Eigenleistung erstellt, nur das Dach wurde von einer Zimmerei aufgeschlagen.

Die Fließen wurden von Rudi Böhmer, Gerhard Reinschmidt und Kurt Alfred Lotz gelegt.

Die Planung konnte Architekt Manfred Euteneuer erst nachdem einige Probleme aus dem Weg geräumt wurden, am 18.02.1992 abschließen, da die Errichtung des Balkons vom Regierungspräsidenten Arnsberg zunächst abgelehnt wurde. Selbst die Genehmigung der Plätze wurde plötzlich in Frage gestellt. Erst nach einem Ortstermin mit einem Verwaltungsrichter wurde der Balkon am 18.02.1992 nachträglich genehmigt und der Vorstand konnte wieder etwas sorgenfreier in die Zukunft schauen. Das erforderliche Dokument wurde am 15.05.1992 erstellt.

Am 3. August 1992 wurde nach Fertigstellung des Rohbaus eine Bauzustandsbesichtigung vorgenommen.

In der Planungsphase musste so einiges gut überlegt werden. Fragen ob Fass- oder Flaschenbier in den Ausschank kommen sollten, beschäftigten den Bauausschuss, für ausreichenden Parkraum musste gesorgt werden. All dies führt dann zur einen oder anderen Änderung.

Nach dem außerordentlichen Einsatz vieler Mitglieder und Helfer wurde, obwohl die Arbeiten erst zu 90% (Kanalanschluss fehlte noch) abgeschlossen waren, der Jahreswechsel 1992/1993 auch gebührend im neuen Tennisheim gefeiert

Allen Helfern und ihren Familienmitgliedern einen herzlichen Dank für das Verständnis, die Geduld und Unterstützung an dieser Stelle!